Vor 1992 Jahren (andere Quellen berechnen 1995 Jahre) wurde ein Mann ans Kreuz genagelt. Nicht weil er jemanden beraubt oder getötet hätte – sondern weil er zu laut war. Zu direkt. Zu unbequem. Weil er Wahrheiten ausgesprochen hat, die nicht erwünscht waren.
Im heutigen Sprachgebrauch würde man sagen: Jesus wurde wegen Hatespeech verurteilt.
Er nannte religiöse Autoritäten Heuchler, kritisierte ihre Doppelmoral und warf ihnen vor, das Gesetz zu predigen, aber nicht zu leben.
Er sprach mit Frauen, mit Fremden, mit Kranken, mit Ausgestoßenen.
Er stellte sich auf die Seite der Schwachen – und stellte damit die bestehenden Machtverhältnisse bloß.
Wer heute so auftritt, wird geshadowbanned, zensiert oder öffentlich diffamiert. Damals reichte ein Schauprozess – mit dem Kreuz als Schlussstrich.
Doch die Geschichte endete nicht am Kreuz.
Denn seine Botschaft lebt. Und sie braucht heute – mehr denn je – uns.
Christus hat keine Hände mehr,
nur unsere Hände, um die Protestplakate hochzuhalten.Christus hat keine Beine mehr,
nur unsere Füße, um auf die Straße zu gehen – zum Beispiel montags, wenn es darauf ankommt.Christus hat keine Stimme mehr,
nur unsere Stimme, wenn Wahrheit gegen Hass, Liebe gegen Angst und Würde gegen Gewalt gestellt werden müssen.
Ostern bedeutet: Der Weg geht weiter.
Er geht weiter durch dich. Durch mich. Durch uns alle.
In diesem Sinne: Frohe Ostern – und Mut, Mensch zu bleiben.
PS:
Die Anregung zu diesem Artikel erfolgte durch Hadmut Danisch: Danisch.de » Hate Speech Freitag
Eine Antwort
Danke für dein Engagement! Gottes Segen.