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Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg – Fakten und offene Punkte

Mockup: Twitter-Profil des (vermeintlichen) Attentäters
Mockup: Twitter-Profil des (vermeintlichen) Attentäters

Tathergang und Täter – Fakten

Tathergang

Am 20. Dezember 2024 raste der Attentäter Taleb al-Abdulmohsen mit einem modernen Fahrzeug auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt in eine dichte Menschenmenge. Dabei wurden fünf Menschen getötet und über 200 verletzt, einige davon schwer. Der Täter nutzte eine Sicherheitslücke, die es ihm ermöglichte, über einen ungeschützten Bereich den Weihnachtsmarkt zu erreichen. Ein Polizeifahrzeug, das als Barriere dienen sollte, war fehlerhaft etwa 30 Meter vom vorgesehenen Standort entfernt.

Der Täter

Identität und Hintergrund

  • Taleb al-Abdulmohsen, ein 50-jähriger saudischer Staatsbürger, der seit 2006 in Deutschland lebt.
  • Er arbeitete als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in Bernburg und war in der saudischen Exil-Community aktiv.
  • Bekannt war er als Islamkritiker, insbesondere mit Blick auf die saudische Regierung, und unterstützte Frauen bei Asylverfahren.

Verhalten vor der Tat

  • In den Jahren 2023 und 2024 fanden polizeiliche Gefährderansprachen statt, zuletzt im Oktober 2024.
  • Berichte zeigen, dass der Täter in sozialen Medien mehrfach Kritik an der deutschen Asyl- und Integrationspolitik äußerte und Andeutungen machte, die im Nachhinein als Warnzeichen interpretiert werden.
  • Auffällig: Es gibt Berichte, dass er einen Anschlag gegen Deutsche in seinen Social-Media-Posts angedeutet hat, ohne dass Maßnahmen ergriffen wurden.

Diskussion über Motive

Der umstrittene Präsident der Thüringischen Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, ordnete den Attentäter dem „rechten“ Spektrum zu, da der Attentäter u.a. auch Social-Media-Beiträge mit AfD-nähe geteilt hatte. Dabei wird völlig übersehen, dass der Attentäter hier über Jahre seinen Hass gegen Deutsche und gegen Deutschland zelebriert hat. Die Kritik des Attentäters an der Religion des Islam erscheint vorgeschoben zu sein, um seinen Aufenthaltsstatus in Deutschland zu sichern, schließlich hätte er – ginge es um die tatsächliche Kritik am Islam – statt eines Weihnachtsmarktes typische Ziele des Islam angreifen können.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels war das X (Twitter) – Profil des Attentäters noch abrufbar: Taleb Al Abdulmohsen (@DrTalebJawad) / X

Begleitumstände und Sicherheitsfragen

Mängel im Sicherheitskonzept

Die Absicherung des Weihnachtsmarktes wird als lückenhaft kritisiert:

  • Fehlende Betonbarrieren an neuralgischen Stellen.
  • Ein Polizeifahrzeug, das nicht korrekt positioniert war.
  • Rettungswege, die durch chaotische Zustände behindert wurden.

Die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (CDU), räumte nach dem Anschlag Versäumnisse ein und versprach eine umfassende Überprüfung. Dennoch bleibt offen, warum bereits bekannte Sicherheitsmängel nicht rechtzeitig behoben wurden.

In den sozialen Medien gibt es aktuell noch umfangreiche Diskussionen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob ein modernes Fahrzeit wie der vom Attentäter gemietete X3 möglicherweise manipuliert sein musste, um die Fahrt durch die Menschenmenge so durchführen zu können – ohne dass Assistenzsysteme das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Da wäre die Frage nach weiteren Mittätern zu klären.

Überprüfung des beruflichen Hintergrunds

Zweifel wurden zuletzt auch laut, ob Taleb al-Abdulmohsen tatsächlich ein ausgebildeter Arzt war. Unter Kollegen war er als „Dr. Google“ bekannt, der nur dann Diagnosen stellte, wenn er diese vorher im Internet nochmals recherchieren konnte.

In seiner Tätigkeit als Arzt im Strafvollzug hat er eine Garantenstellung für den deutschen Rechtsstaat. Dieser Aspekt der Tätigkeit des Attentäters wurde bisher noch in kaum einem Beitrag diskutiert.

Von 2016 an hat der Attentäter offensichtlich über 120.000(!) Beiträge über seinen X-Account veröffentlicht – es bleibt die Frage, ob und und ggf. wann er da überhaupt noch beruflich tätig sein konnte.

Reaktionen der Politik

Stellungnahmen

  • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): Er drückte Betroffenheit aus, blieb jedoch allgemein in seinen Äußerungen. Oppositionspolitiker kritisierten, dass keine klaren Konsequenzen gezogen wurden.
  • Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU): Sie versprach eine Überprüfung der Sicherheitskonzepte, verwies jedoch auf die Verantwortung lokaler Behörden.
  • Alice Weidel (AfD): In einer viel beachteten Rede weist die AfD-Chefin darauf hin, dass das Attentat nur durch umfangreiches Behördenversagen entstehen konnte und es eigentlich keinen Grund mehr gab, dass der Attentäter sich im Inland aufhält. Sie fordert eine umfassende Remigration straffälliger Migranten, zu denen auch der Attentäter schon vor dem Attentat gehört hat.

Offene Fragen und Widersprüche

  1. Tatankündigungen in sozialen Medien:
    • Warum wurden Hinweise auf mögliche Anschlagsplanungen nicht ernst genommen?
    • Wie effektiv waren die Gefährderansprachen und warum wurde keine engmaschigere Überwachung durchgeführt?
  2. Sicherheitsversäumnisse:
    • Wer trägt die Verantwortung für die mangelnden Absicherungen des Weihnachtsmarktes?
    • Warum wurde das Sicherheitskonzept nicht konsequenter umgesetzt?
  3. Motiv des Täters:
    • War der Anschlag ideologisch, religiös oder rein persönlich motiviert?
    • Die Berichte über angebliche AfD-Nähe des Täters stehen im Widerspruch zu seiner Geschichte als Islamkritiker und Unterstützer von Flüchtlingen.
  4. Beruflicher Hintergrund:
    • Gibt es systemische Probleme bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse in Deutschland?
    • Welche Konsequenzen hätte eine mögliche Fälschung seiner Qualifikationen?

Ablenkungsmanöver und die mediale Aufarbeitung

Zahlreiche Beobachter werfen der Politik vor, die Aufmerksamkeit gezielt von dem Anschlag ablenken zu wollen:

  • Veröffentlichung von Weihnachtsliedern: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sorgte mit der Veröffentlichung eines Weihnachtsvideos für Empörung, da viele dies als unpassend empfanden.
  • Kontroverse Äußerungen: Die Bemerkung einer Grünen-Politikerin über Olaf Scholz („Arschloch“) löste eine hitzige Debatte aus, die die Berichterstattung dominierte und die Aufmerksamkeit vom Attentat in Magdeburg reduzierte.
  • Digital Services Act: Die Berichterstattung über das Attentat in Magdeburg wurde  in den sozialen Medien stark eingeschränkt. Auch unser Beitrag dazu wurde auf Facebook gelöscht.

Man fühlt sich dabei auch an die Rede von Franz Josef Strauß aus dem Jahr 1986 erinnert, in der er ausführt:

„1. Akt: Es passiert ein schreckliches Verbrechen

2. Akt: Bestürzung/Empörung

3. Akt: Ruf nach harten Maßnahmen

4. Akt: Warnung vor Überreaktion

5. Akt: Gar nix

6. Akt: Übergang zur Tagesordnung“

Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hinterlässt viele offene Fragen, die die Sicherheitskonzepte, die Motivlage des Täters und die politische Verantwortung betreffen. Die unzureichende öffentliche Aufarbeitung und der Eindruck gezielter Ablenkungsmanöver haben das Vertrauen in Politik und Behörden erschüttert. Eine gründliche Untersuchung und transparente Kommunikation sind erforderlich, um die Sicherheitslage zu verbessern und die Glaubwürdigkeit der politischen Führung wiederherzustellen.

Die Bürger Magdeburgs sind in den Tagen nach dem Attentat zu Tausenden auf die Straße gegangen und haben der Opfer gedacht.

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