Meinung und Wahrheit

Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben.

Maggus, gute Besserung – Du gibst den Mahatma Gandhi und wirst mit Montezumas Rache belohnt

Indienbesuch endet für Markus Söder auf der Toilette - Magen-Darm!
Markus Söder auf dem Frankenfasching 2015 als Mahatma Gandhi, Quelle: https://x.com/wahl_beobachter/status/563994746893660160?lang=bn vom 07.02.2015 Zwieback - Quelle: https://pixabay.com/de/photos/tee-kekse-milch-abendtee-zwieback-8020913

Von der Staatskanzlei in die Curryhölle: Eine satirische Würdigung von Markus Söders großer Indienreise

Es gibt Reisen, die machen Geschichte. Und dann gibt es Reisen, die machen… Durchfall. Markus Söders Außenminister-Praktikum in Indien fiel zweifellos in die zweite Kategorie. Was als große geopolitische Mission begann – inklusive kultureller Verbrüderung und Turbanpflicht – endete auf der Hoteltoilette mit Zwieback, Cola und Selbstzweifeln. Satire? Nein, Realität. Oder doch beides?

Söder allein in Delhi

Bayerns „Landesvater“, sonst bekannt für kernige Worte gegen alles links der CSU und jenseits der Realität, hatte sich offenbar vorgenommen, die internationale Bühne zu betreten. Indien sollte es sein. Nicht der Tegernsee, nicht Bad Kissingen – nein: Delhi, Bangla Sahib und Bangalore. Warum? Weil man als zukünftiger Bundeskanzlerkandidat (aka „Oppositionsführer der Herzen“) schließlich auch mal ein paar Selfies in der Weltgeschichte schießen muss.

Der Besuch beim Sikh-Tempel mit goldenem Löffel in der Hand: ein Bild für die Geschichtsbücher. Maggus als Turbanträger, geduckt zwischen dampfenden Kochtöpfen, die größer waren als seine Machtträume. Eine Geste der Demut? Vielleicht. Eine Einladung zum Spotten? Ganz sicher.

Die große Verkleidungs-Show

Man muss Söder eines lassen: Wenn er reist, dann mit voller Maskerade. Wer erinnert sich nicht an den Alpenkönig im Trachtenjanker oder den Corona-Kommissar mit FFP2-Maske im Alleingang? Diesmal gab’s die Südostasien-Edition: Turban, Tempelküche, Gandhi-Kranzniederlegung – das ganze spirituelle Programm mit Soundtrack aus der bayerischen Mediathek.

So wirkt es, als würde der CSU-Chef sich auf ein Bewerbungsgespräch für den Posten als Außenminister light vorbereiten – irgendwo zwischen diplomatischer Sinnsuche und Verkleidungs-Show aus dem BR-Kostümfundus. Man hätte fast erwartet, dass er mit einem Sari bekleidet Yoga vor dem Taj Mahal macht. Oder zumindest ein TikTok mit Kühen dreht.

Außenminister-Praktikum mit Zwischenfall

Geplant war alles minutiös: Hightech-Partnerschaft mit Karnataka, Investitionen, politische Gespräche, Gandhi-Zitate mit bajuwarischem Akzent. Doch das Schicksal, dieses spitzbübische Wesen, hatte andere Pläne. Kaum war der Löffel weggelegt und das Curry verdaut – oder eben nicht – begann Maggus‘ Magen zu rebellieren.

Ein akuter Magen-Darm-Infekt. Die klassische Lektion für Kolonialträumer in Turnschuhen. Montezumas Rache, diesmal mit Masala-Geschmack. Indien zeigte Söder, dass politische Welteroberung nicht immun macht gegen Bakterien im Dhal.

Die Reise wurde abgebrochen, der Rückflug organisiert, die Kamera ausgeschaltet. Statt Business Class ging’s zurück in den Pflegemodus. Statt Partnerschaftsabkommen hieß es: Cola, Tee, Zwieback. Und statt politischem Höhenflug: Toilettengänge im 30-Minuten-Takt.

Billige PR-Inszenierung oder globaler Visionär?

Kritiker rieben sich die Hände: „Eine billige PR-Inszenierung“, schnaubte man in den Kommentarspalten. „Wahlkampf mit Wok und Weihrauch.“ Andere sprachen von „spirituellem Ausrutscher“ oder dem verzweifelten Versuch, aus dem „Landesvater“ einen Weltbürger zu stricken – mit Nadel und heißer Nadel.

Aber: Man muss auch gönnen können. Immerhin hat Söder ein Slum-Bildungsprojekt unterstützt – 10.000 Euro aus Bayern für Indiens Kinder. Das entspricht ungefähr dem, was ein Münchner SUV-Besitzer im Jahr für die Parktickets ausgibt. Aber hey, es ist das Herz, das zählt. Sagt man.

Gandhi wäre verwirrt – aber höflich

Wie hätte Mahatma Gandhi reagiert? Vermutlich mit einem milden Lächeln und einem höflichen: „Danke für den Kranz, bitte das nächste Mal mit weniger Kamera.“ Denn wo der eine für Gewaltfreiheit stand, steht der andere für das Gegenteil von politischer Zurückhaltung. Und das Aufblasen kleiner Gesten zur großen Weltpolitik ist dann doch eher Söders Kernkompetenz als Gandhis.

Auf dem Frankenfasching in Veitshöchheim hat sich Maggus ja schon einmal als der große Gandhi inszeniert – wie auf dem Artikelbild zu sehen ist.

Dennoch: Gute Besserung, Maggus

Wir wollen nicht unfair sein. Denn wer noch nie mit vollem Magen und leerem Kalender in Delhi gelandet ist, werfe den ersten Zwieback. Maggus hat’s versucht. Und allein das verdient eine gewisse Anerkennung. Selbst wenn der Versuch irgendwo zwischen Bollywood und Bundestag steckengeblieben ist.

Möge er sich nun erholen. Möge er seinen Cola-Tee-Zwieback-Cocktail genießen, während er sich fragt, ob Indien wirklich bereit war für den Söder-Moment. Oder umgekehrt.

Söders Indienreise war keine Sternstunde der Diplomatie – eher eine Sternschnuppe: hell, kurz, etwas übertrieben. Aber sie war unterhaltsam. Und sie hat gezeigt, dass man auf dem Weg zur Weltpolitik manchmal im Waschraum der Geschichte landet.

Maggus, gute Besserung. Und das nächste Mal vielleicht lieber erst Magen-Darm-Impfung – dann Gandhi.

… und noch etwas: von Gandhi lernen heißt Siegen lernen:

Gandhis Weisheit und die AfD: Der Aufstieg der politischen Kraft in Deutschland – Meinung und Wahrheit

2 Antworten

  1. Ein freundlicher Unterstützer der Seite, der exponiert arbeitet und insoweit sich nicht outen darf im Besten Deutschland Aller Zeiten meinte:

    Du hättest auch sagen können, wenn vorne „Substanzielles“ rein kommt, dann kriegt der Söder nur Dünnschiss raus 😜🤣 – wie seine Politik!

  2. Super Story zu Söders Reise.Witzig, unterhaltsam und informativ. Also die Story.
    Maggus kann „es“ genauso wenig wie Merz, nur halt auf andere Weise.

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