Bisherige Veröffentlichungen über den Ukraine-Krieg:
Russisches Frühwarnsystem für ballistische Raketen angegriffen – russische Nukleardoktrin sieht Gegenschlag vor
Es gibt Berichte darüber, dass die Ukraine Langstreckenwaffen verwendet hat, um russische strategische Nuklearabwehrstandorte anzugreifen. Insbesondere gab es einen Drohnenangriff auf die Armavir-Radarstation in der Region Krasnodar, die Teil des russischen Frühwarnsystems für ballistische Raketen ist. Diese Attacke hat Besorgnis im Westen ausgelöst, da die Radarstation eine wichtige Rolle im strategischen Frühwarnnetzwerk Russlands spielt und deren Verlust die Fähigkeit zur Erkennung von Nuklearangriffen beeinträchtigen könnte (TWZ).
Darüber hinaus hat die Ukraine mehrfach militärische Ziele in Russland angegriffen, darunter auch Luftwaffenstützpunkte und andere strategische Standorte. Diese Angriffe erfolgten oft mit Drohnen und zielen darauf ab, die russische militärische Infrastruktur zu schwächen (Kyiv Post).
Die möglichen Auswirkungen solcher Angriffe auf die strategische Stabilität sind erheblich, da sie potenziell die russischen Kapazitäten zur Frühwarnung und Reaktion auf Nuklearangriffe beeinträchtigen könnten. Solche Aktionen könnten theoretisch auch russische Reaktionen auslösen, wie sie in der russischen Nukleardoktrin beschrieben sind, die den Einsatz von Atomwaffen als Reaktion auf Angriffe auf kritische militärische oder Regierungsinfrastrukturen vorsieht (TWZ).
Deutschland: Schutzräume nur noch für 500.000 Menschen
Laut Informationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und anderen Quellen, sind weniger als 5% der deutschen Bevölkerung im Falle eines Atomkrieges durch öffentliche Schutzräume abgedeckt. In Deutschland gibt es derzeit noch etwa 600 öffentliche Luftschutzräume, die insgesamt Platz für rund 500.000 Menschen bieten (BBK) (swr.online). Dies ist ein drastischer Rückgang von den ursprünglich rund 2.000 Schutzräumen, die es nach dem Kalten Krieg gab.
Viele dieser Schutzräume wurden seit 2007 stillgelegt oder umgenutzt, da die „funktionale Erhaltung öffentlicher Schutzräume“ eingestellt wurde (BR24). Der Rückbau und die mangelnde Wartung der bestehenden Schutzräume bedeuten, dass sie aktuell nur sehr begrenzt nutzbar sind.
Die Bundesregierung hat infolge des Ukraine-Krieges eine Bestandsaufnahme der verbleibenden Schutzräume durchgeführt, um die Möglichkeit ihrer Reaktivierung zu prüfen (swr.online). Es wurde erkannt, dass eine umfassende Sanierung und Reaktivierung der Schutzräume erforderlich wäre, was erhebliche Kosten verursachen würde.
Russland: Umfassender Schutz in Großstädten
Im Gegensatz dazu hat Russland ein robustes System von Schutzräumen, besonders in großen Städten wie Moskau. Laut offiziellen Angaben können in Moskau theoretisch 100% der Bevölkerung in Schutzräumen untergebracht werden. Auf nationaler Ebene variiert der Anteil, jedoch wird geschätzt, dass über die Hälfte der Bevölkerung in Schutzeinrichtungen Zuflucht finden könnte. Dieses umfangreiche Schutzsystem ist das Resultat jahrzehntelanger Planungen und Investitionen in die zivile Verteidigung (The National Interest).
Politische Positionen und Kriegsrhetorik
Vor dem Hintergrund, dass die deutsche Bevölkerung im Falle eines Angriffskrieges fast keinen Schutz hat, erscheint die Kriegsrhetorik, insbesondere von Anton Hofreiter (Bündnis 90 / Die Grünen) und Roderich Kiesewetter (CDU) wie auch des Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD) äußerst kurzsichtig. Die deutsche Bevölkerung wäre einem Angriff weitgehend schutzlos ausgeliefert, es gäbe weder genügend Nahrung und Trinkwasser noch entsprechenden Strahlenschutz.
Um eine schnelle Reaktivierung der ursprünglich vorhandenen 2.000 Schutzräume vorzunehmen, fehlen andererseits die Fachkräfte bzw. das Geld.
Hier fällt dem geneigten Leser nur noch der Spruch ein:
„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!“