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Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben.

Generationenkampf an der Wahlurne: Altparteien gegen den Zorn der Jugend

www.alamy.com; Image ID: 2N58J28 Cem Özdemir in Besprechung mit Baerbock und Faeser.
www.alamy.com; Image ID: 2N58J28 Cem Özdemir in Besprechung mit Baerbock und Faeser.

Wahlnachlese: Altparteien, Einheitsfront und der Generationenkonflikt

Die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben gezeigt, dass sich die politische Landschaft in Deutschland zunehmend entlang einer unsichtbaren Altersgrenze spaltet. Während die sogenannten „Altparteien“ – CDU, SPD und die Linke einschließlich dem BSW – weiterhin auf die Treue ihrer altgedienten Wählerschaft bauen können, spielt die Jugend mit den Karten des politischen Establishments ganz offensichtlich nicht mehr mit.

Altparteien – Die Wahl der Alten
Man könnte fast meinen, dass die Begrifflichkeit der „Altparteien“ eine rein rhetorische Keule der AfD sei. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Altpartei ist, wer von alten Wählern gewählt wird. In den drei ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg hatten CDU, SPD und Linke bzw. BSW eines gemeinsam: Sie dominierten deutlich bei den Rentnern und Pensionisten, den 60+-jährigen Wählern. Die Senioren, die wohl noch die Zeiten kennen, als die Sozialistische Einheitspartei (SED) über Wohl und Wehe entschied, halten an den Altparteien fest – als wären sie die letzte Bastion gegen die unheimliche Wandlung der Gesellschaft.

Besonders die Linke (früher SED, nunmehr BSW oder je nachdem, wie sie sich aktuell nennt, eine weitere Namensänderung wurde bereits angekündigt) wirkt wie der politische Seniorenclub, der sich nicht mit den modernen Wünschen der jüngeren Generation abgeben will. Doch sind sie in dieser Hinsicht nicht allein: Auch CDU und SPD tragen zur neuen „Einheitspartei“ bei – ein bunter, wenngleich betagter Mix, der sich um das Wohl der Generation 60+ sorgt und diese zu schützen versucht. Ein ironischer Schulterschluss, wenn man bedenkt, dass diese Parteien früher oft erbittert gegeneinander gekämpft haben. Heute sind sie de facto vereint in ihrer Rolle als Hüter des alten Status Quo.

Generationenkonflikt: Die Jugend wählt AfD
Doch was bedeutet diese Dominanz der Alten in den Wahlergebnissen für die Zukunft? Ein klares Bild zeichnet sich ab: Die jüngere Generation, von der Politik der Altparteien zunehmend enttäuscht, wandert in Scharen zur AfD. Während die Grünen in den letzten Jahren in der urbanen jungen Bevölkerung noch einen beachtlichen Rückhalt hatten, bröckelt dieser zusehends. Die Klimabewegung und der Idealismus von einst scheinen auf dem Rückzug, ersetzt von einer tiefer werdenden Frustration.

Die AfD stellt für viele junge Wähler eine Alternative dar, weil sie sich von den Altparteien nicht mehr vertreten fühlen. Die großen Themen – Migration, Kriminalität, Wirtschaftskrise – treffen besonders junge Menschen in ihrem Alltag. Die Forderungen der Grünen nach immer neuen Einschränkungen und Moralpredigten, wie man zu leben hat, stoßen zunehmend auf Ablehnung. Die AfD hingegen positioniert sich als Partei des Protestes und der Alternativen – und gewinnt damit die Herzen und Stimmen der Jugend.

Cem Özdemir und die bittere Realität
Ein besonders schmerzhaftes Beispiel für diesen Generationenkonflikt zeigt sich in der Familie von Cem Özdemir. Der Grünen-Politiker, ein langjähriger Verfechter einer liberalen Migrationspolitik, musste in den letzten Monaten eine bittere Lektion lernen. Als seine Tochter Opfer von Übergriffen durch Migranten wurde, stand er plötzlich selbst im Zentrum einer Debatte, die er lange Zeit als rein rechtspopulistische Rhetorik abgetan hatte. Özdemir, der sich immer gegen eine restriktivere Migrationspolitik starkgemacht hatte, äußerte in einem Interview erstmals Zweifel. Es müsse überdacht werden, wie Migration gesteuert werde, sagte er.

Was könnte symbolträchtiger für den Generationenkonflikt in Deutschland stehen als diese Geschichte? Die Alten, repräsentiert durch Özdemir und seine Generation, predigen weiterhin Toleranz und Weltoffenheit, während die jüngeren Generationen – zu denen auch seine eigene Tochter gehört – die Konsequenzen dieser Politik spüren. Es ist eine Art familiärer Generationenkonflikt, der sich in vielen Haushalten und politischen Diskussionen widerspiegelt. Die Jugend, die Opfer der Politik ihrer Eltern geworden ist, fordert eine radikale Umkehr.

Die neue Einheitspartei
Die CDU, SPD, und Linke nebst BSW sind längst keine Gegner mehr. In ihrer Unbeweglichkeit und ihrem Festhalten an veralteten Strukturen haben sie sich de facto zur Einheitspartei zusammengefunden – die Schutzmacht der Generation 60+. Diese Parteien unterscheiden sich nur noch marginal in ihrer politischen Ausrichtung und kämpfen vor allem darum, die Wähler zu halten, die in den 60er Jahren noch mit Wahlplakaten auf Pappkartons in der Hand zur Urne gingen.

Doch die Zeichen stehen auf Sturm. Die Jugend lässt sich nicht mehr von den Floskeln der Altparteien blenden. Sie wählt anders, denkt anders und fordert einen Kurswechsel. Deutschland steht vor einem neuen politischen Erdrutsch, wenn die Jungen in den kommenden Jahren die Mehrheiten übernehmen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wie lange es die Altparteien es schaffen, mit ihrem treuen Seniorenvolk vorübergehend das Steuer noch auf „Merkel 2015“ zu halten.

In jedem Fall gilt: Altpartei ist, wer von alten Wählern gewählt wird. Und das Establishment wird bald realisieren müssen, dass die Zeit der 60+-Regierung zu Ende geht – so sehr sie auch an den Urnen noch die Macht haben mögen. Der Generationenkonflikt hat begonnen, und er wird nicht mehr leise sein. Er ist mitten in der Familie Özdemir angekommen.

Eine Antwort

  1. Ich , 66, wähle Blau, weil die Altparteien das deutsche Volk belügen, betrügen, kriegstreiben, runterwirtschaften, ruinieren und uns töten lassen. Wäre ich jugendlich, würde ich auch Das wählen, was unserm Volk gut tut und keine unfähige Altpartei !

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