Meinung und Wahrheit

Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben.

Markus, Olaf und Winfried: „Es ist Wahlkampf und es gibt Starkregen – ran an die Gummistiefel!“

Ortsschild von Peiß, Feldkirchen, Baum, jeweils mit Gummistiefel, privat, Markus Söder: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Markus_S%C3%B6der?uselang=de#/media/File:2022-02-21_Dr._Markus_Soeder-2019.jpg von Michael Lucan, Olaf Scholz: https://pixabay.com/de/photos/mann-politiker-olaf-scholz-hamburg-2990405/ von Franz P. Sauerteig Winfried Kretschmann: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Winfried_Kretschmann.jpg (Flickr Upload Bot)
Ortsschild von Peiß, Feldkirchen, Baum, jeweils mit Gummistiefel, privat, Markus Söder, Olaf Scholz, Winfried Kretschmann - Bildnachweis im Impressung

Süddeutschland – Während sich die Bauernproteste in den letzten Monaten hauptsächlich durch das stille Aufhängen von Gummistiefeln an Ortsschildern manifestierten, bietet das aktuelle Starkregenereignis eine neue Bühne für politische Selbstdarstellung. Denn wenn die Flüsse und Seen über die Ufer treten, ist es Zeit für unsere Spitzenpolitiker, aus den Regierungsbüros herauszukommen und sich medienwirksam ins Hochwasser zu stürzen – natürlich bestens ausgestattet mit den neuesten Gummistiefel-Modellen.

Markus Söder, Bayerns Vorzeigepolitiker und selbsternannter Meister der Krisenbewältigung, hat keine Zeit verloren.:

„Ich habe mir die neuesten High-Tech-Gummistiefel (made in China) bei Amazon bestellt. Wasserdicht, klimaneutral und mit eingebautem WLAN-Hotspot, damit ich auch im tiefsten Wasser immer erreichbar bin,“

erklärte Söder stolz. Ein Insider verriet, dass Söder plante, direkt neben einem überfluteten Ortsschild zu posieren, um Solidarität mit den Bauern zu zeigen.

„Ein PR-Coup“,

schwärmt sein Beraterteam. Söder wollte eigentlich auch in den Endspurt des Europa-Wahlkampfes eintreten, aber das Hochwasser hat seine Prioritäten neu geordnet. Schließlich hat er sich aber dann doch für einen nicht überfluteten Baum entschieden, an dem gelbe Gummistiefel und ein ein Schild „Ampel muss weg“ hingen.

 

 

Nach dem Fototermin hatte der bayerische Ministerpräsident noch alleine den Baum für zwei Stunden umarmt, wie er das weiterhin zu tun pflegt: „Markus Söder umarmt immer noch Bäume“: CSU-Breitseite gegen Grüne – und etwas Scheuer-Kritik (merkur.de).

Winfried Kretschmann, der grüne Ministerpräsident Baden-Württembergs, steht dem in nichts nach. Er wurde bereits dabei gesichtet, wie er mit einem Paar aus Biokautschuk gefertigten Gummistiefeln durchs Wasser stapfte.

„Diese Stiefel sind nicht nur gut für die Umwelt, sie sind auch ein Zeichen unserer Entschlossenheit, den Klimawandel zu bekämpfen,“

so Kretschmann. Das Foto von ihm, wie er einen Fisch aus einer überschwemmten Straße rettet, ist schon jetzt ein Hit in den sozialen Medien.

„Dieses Regenereignis kommt total überraschend und ist ein Zeichen des Himmels für die nahende Klimakatastrophe – bekehrt EUCH!,“

erklärte Kretschmann weiter.

Ursprünglich war der Auftritt von Winfried Kretschmann zusammen mit Ricarda Lang geplant, der Boden war aber so stark aufgeweicht, so dass die Luxus-Dienst-Limousine von Ricarda Lang nicht nahe genug in das überschwemmte Gebiet heranfahren konnte, ohne die Gefahr, im Schlamm stecken zu bleiben.

Und dann wäre da noch Olaf Scholz, der „selbstgefühlte“ Kanzler der Herzen. Auch er hat erkannt, dass ein Foto in Gummistiefeln vor der Europawahl Gold wert ist. Anfangs reiste er jedoch schon wieder in braunen Lederschuhen an – wie schon bei der Überschemmung in Niedersachsen, Anfang des Jahres Fehltritt im Hochwasser: Scholz‘ Schuhwahl sorgt für Spott (kreiszeitung.de) – was in den sozialen Medien bereits für Stirnrunzeln sorgte. Erst am Ortsschild von Feldkirchen-Westerham schnitt er sich ein Paar schwarze Gummistiefel ab, doch die gefielen ihm nicht und waren viel zu groß.

 

Daher fuhr er weiter zum Ortsausgang von Peiß Richtung Dürrnhaar, wo er sich schließlich den linken Stiefel vom gelben Modell mopste.

„Ich habe mir extra einen gelben Stiefel zugelegt, damit man mich auch aus großer Entfernung erkennen kann,“

witzelte Scholz. Begleitet von einem Kamerateam plant er, in einer symbolischen Geste Sandsäcke zu schleppen – selbstverständlich ohne sich die Hände schmutzig zu machen.

Die Bauern hingegen sind geteilter Meinung. Einige freuen sich, dass ihre stillen Proteste endlich Beachtung finden. „Wenn es nur die Gummistiefel sind, die unsere Politiker ins Wasser treiben, dann haben wir zumindest einen kleinen Sieg errungen,“ meint ein Landwirt aus Schwaben schmunzelnd. Andere sehen das Ganze eher kritisch.

„Es ist traurig, dass erst ein Hochwasser kommen muss, damit unsere Probleme gesehen werden. Aber wenn die Politiker wenigstens nicht nur für die Kameras kommen, sondern wirklich etwas ändern, dann hat es sich vielleicht doch gelohnt.“

Der öffentliche Rundfunk und die Standard-Medien haben die Bauernproteste jedenfalls in den letzten Monaten konsequent ignoriert. So bleibt abzuwarten, ob die Gummistiefel der Politiker nicht nur trockene Füße, sondern auch Lösungen für die Anliegen der Bauern bringen. Fest steht jedoch: Die Gummistiefel-Aktion ist der PR-Höhepunkt dieses Hochwassers und eine wahre Meisterleistung politischer Selbstdarstellung. Die Europawahl kann kommen – und mit ihr hoffentlich auch nachhaltige politische Lösungen.

Disclaimer: Dieser Artikel ist satirisch und sollte nicht allzu ernst genommen werden. Die dargestellten Ereignisse und Aussagen sind fiktiv und sollen lediglich einen unterhaltsamen Ausblick auf die nächsten Tage bieten.
Bildnachweis: Ortsschild von Peiß, Feldkirchen, Baum, jeweils mit Gummistiefel, privat,
Markus Söder: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Markus_S%C3%B6der?uselang=de#/media/File:2022-02-21_Dr._Markus_Soeder-2019.jpg von Michael Lucan,
Olaf Scholz: https://pixabay.com/de/photos/mann-politiker-olaf-scholz-hamburg-2990405/ von Franz P. Sauerteig
Winfried Kretschmann: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Winfried_Kretschmann.jpg (Flickr Upload Bot), jeweils Bildausschnitte

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