Meinung und Wahrheit

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Tagesschau-Propaganda und die Windkraft-Kontroverse: Vorwürfe gegen ARD- Berichterstattung über den AfD-Parteitag in Riesa

Alice Weidel gegen weiteren Windkraftausbau und Rückbau am Reinhardswald
Alice Weidel gegen weiteren Windkraftausbau und Rückbau am Reinhardswald Alice Weidel: https://www.afd.de/pressefotos/#iLightbox[PF]/2 Windrad: Fotografiert von Philip May https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Windpark-Wind-Farm.jpg

Der jüngste AfD-Parteitag in Riesa hat in den Medien für erhebliches Aufsehen gesorgt, insbesondere durch die scharfen Worte der Parteivorsitzenden Alice Weidel. Dieser Artikel beleuchtet die medialen Reaktionen auf ihre Aussagen, die Kernpunkte ihrer Rede sowie die daraus resultierenden Kontroversen.

Kritik an der CDU und Bezug auf Angela Merkel

Alice Weidel begann ihre Rede mit einer scharfen Abrechnung gegen die CDU. Dabei nahm sie explizit Bezug auf das bekannte Zitat von Angela Merkel: „Sie kennen mich.“ Weidel wiederholte in ihrer Rede mehrfach die Abwandlung „Wir kennen sie“ und reihte dabei eine Reihe von Kritikpunkten an die CDU an, darunter:

  • Berlin: Die ungebremste Einbürgerungspolitik und die Zunahme von Silvestergewalt.
  • Essen: Der Versuch, den AfD-Parteitag durch Hallenkündigungen und Proteste zu verhindern.
  • Dresden und Erfurt: Die Zusammenarbeit der CDU mit den Linken in verschiedenen Landesparlamenten.
  • Bautzen: Die Bezeichnung der Antifa als wichtige Mitarbeiter durch einen CDU-Innenminister.

Diese Beispiele sollten die vermeintliche Heuchelei und Inkonsequenz der CDU unterstreichen. Der wiederholte Verweis auf „Wir kennen sie“ diente dabei als rhetorisches Mittel, um die CDU in direkte Verbindung mit ihrer bisherigen Politik zu setzen.

Kritik an der Windkraft: Position der AfD

Im weiteren Verlauf ihrer Rede wandte sich Weidel der Energiewende zu, insbesondere der Windkraft. Die AfD hat sich seit langem als entschiedene Gegnerin der Windkraft positioniert. Die Partei kritisiert die Windkraftanlagen vor allem aus vier Gründen:

  1. Eingriff in die Landschaft: Die Windräder werden als landschaftszerstörend wahrgenommen und als Symbol für eine fehlgeleitete Energiepolitik dargestellt.
  2. Gefährdung von Mensch und Tier: Risiken wie Infraschall, die Gefährdung von Vögeln und Fledermäusen sowie Beeinträchtigungen für Anwohner werden angeführt.
  3. Gefährdung der Netzstabilität: Die Partei argumentiert, dass der unzuverlässige Charakter von Windkraft zu einer Destabilisierung der Stromversorgung beitrage. Häufig müssen in den Phasen, wo Wind stärker weht, Windkraftanlagen vom Netz genommen werden.
  4. Ineffizienz der Stromproduktion: Die Stromerzeugung aus Windkraft wird überdies als ineffizient angesehen. Wenn der Wind gut weht, wird der Überstrom teilweise zu niedrigen Strompreisen, teilweise sogar negativen Strompreisen, exportiert.

Alice Weidel: Zitate und Kontext

Weidel bezog sich in ihrer Rede explizit auf den Reinhardswald in Hessen, der von der Landesregierung aus CDU für den Bau von Windkraftanlagen gerodet wurde. Sie beschrieb den Reinhardswald als „Märchenwald der Brüder Grimm“ und sagte wörtlich:

„In Hessen holzt die CDU-Regierung den Märchenwald der Brüder Grimm für Windräder ab. Wir kennen sie, liebe CDU, und ich kann euch sagen: Wenn wir am Ruder sind, reißen wir alle Windkraftwerke nieder – nieder mit diesen Windmühlen der Schande!“

Der Ausschnitt der Rede von Alice Weidel ist in folgendem Video bei 3:19:00 abrufbar.

Diese Passage machte deutlich, dass sich ihre Kritik primär auf die Abholzung des Reinhardswaldes bezog. Dennoch fand diese Differenzierung zunächst in der Tagesschau und dann in den übrigen Medien nicht statt.

Verkürzende Darstellung in der Tagesschau

In der Berichterstattung der Tagesschau wurde Weidels Aussage sinnentstellend verkürzt. Der Kontext, dass sich ihre Kritik spezifisch auf die Windkraftanlagen im Reinhardswald bezog, wurde nicht erwähnt. Stattdessen wurde ihre Aussage zu Beginn der Sendung als allgemeine Forderung nach einem Abriss aller Windkraftanlagen dargestellt. Diese Verkürzung löste ein mediales Echo aus, in dem Weidel und die AfD scharf attackiert wurden.

Die 20:00 Uhr Tagesschau vom 11.01.2025 ist in der Mediathek hier abrufbar. Die relevante Passage wird bei 1:19 gestreamt.

Mediale Reaktionen und Gegenstimmen

Die Berichterstattung über Weidels Rede stieß bei vielen Medien auf Zustimmung. Insbesondere öffentlich-rechtliche Sender und große Tageszeitungen nutzten die verkürzte Darstellung, um die AfD als rückständig und destruktiv darzustellen. Gleichzeitig wurde die Partei als Gegner der Energiewende in ein negatives Licht gerückt. Dabei wird zunehmend von Windkraftgegnern kritisiert, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich immer stärker zum Propaganda-Apparat für die sogenannte „woke Energiewende“ entwickelt habe, die maßgeblich von CDU/CSU, Grünen und SPD vorangetrieben werde.

Die AfD und ihre Anhänger reagierten empört auf diese Darstellung. In sozialen Medien und alternativen Plattformen wurde der Tagesschau vorgeworfen, als Propaganda-Apparat für die Energiewende zu agieren. Sie forderten eine Richtigstellung und kritisierten die mangelnde Differenzierung in der Berichterstattung.

Perspektiven und Argumente gegen Windkraft

Für Windkraftgegner bietet Weidels Rede eine zentrale Botschaft: Der Widerstand gegen die flächendeckende Errichtung von Windkraftanlagen ist gerechtfertigt. Sie sehen in der Abholzung von Wäldern und der Umgestaltung von Landschaften eine irreversible Schädigung der Umwelt. Die Kritik an der Energiewende wird durch die Ereignisse im Reinhardswald weiter befeuert.

Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass die Energiewende ohne die Einbeziehung der Bevölkerung umgesetzt werde. Projekte wie die Abholzung des Reinhardswaldes dienen als Symbol für eine Politik, die ihrer Ansicht nach ökologische Ziele über den Schutz der Natur und der Menschen stellt.

Auch der Ausbau der Stromnetz-Infrastruktur wäre nicht notwendig, wenn nicht stark schwankende Stromproduktion abgeleitet werden müsste.

Die Debatte um die Windkraft und die Energiewende spiegelt die tiefen gesellschaftlichen und politischen Gräben in Deutschland wider. Die verkürzende Berichterstattung über die Rede von Alice Weidel auf dem AfD-Parteitag zeigt, wie sensibel das Thema ist und wie leicht es polarisiert. Für Windkraftgegner bietet die Rede jedoch eine Gelegenheit, ihre Argumente in den Fokus der öffentlichen Diskussion zu rücken.

Über Windkraft hatten wir bereits hier berichtet: Von Norwegen bis Bayern: Windenergie im Fokus von Gerichtsentscheidungen und Qualitätsproblemen – Rückbau! – Meinung und Wahrheit

Auch Boris Reitschuster hat über die Manipulation der Tagesschau berichtet: ARD-Skandal: Wie die Tagesschau Weidel das Wort im Mund verdreht – reitschuster.de

Eine Antwort

  1. abgesehen davon , dass der Satz „… holzt die CDU-Regierung den Märchenwald der Brüder Grimm für Windräder ab“ natürlich Unsinn ist (das Projekt betrifft 2% der Fläche), ist der Satz „Wenn wir am Ruder sind, reißen wir alle Windkraftwerke nieder – nieder mit diesen Windmühlen der Schande!“ überhaupt nicht spezifisch für den Reinhardtswald. Die Tagesschau hat hier also nichts aus dem Zusammenhang gerissen. Die Rede ist höchstens wieder ein Beleg für die AFD Taktik erst provokativ aufzutrumpfen und bei Gegenwind mimosig zu werden. Auch sind alle vier o.g. Punkte gegen die Windenergie schon lange durch die Praxis widerlegt

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